Die erneute Rekordanzahl an Anmeldungen verdeutlicht, dass das Interesse an dieser Veranstaltung nach wie vor ungebrochen ist. Mit besonderer Freude präsentierten die Organisatoren des Formel 1-Clubs Rheintal in diesem Jahr erstmals ein komplettes Frauen-Startfeld. Auch die Zuschauer sahen mit Spannung der Entscheidung entgegen, welche Fahrerin und welcher Fahrer nach dem abwinken der karierten Flagge den jeweiligen Siegerpokal in die Höhe stemmen darf.
Dünne Luft an der Spitze der Qualifikation
Wie in den drei Jahren zuvor wurde am 28. Dezember 2001 die Hallenkartbahn im benachbarten Meiningen als Austragungsort ausgewählt. Es durfte ein spannendes Qualifikations-Ergebnis erwartet werden zumal die Streckenführung vom Betreiber auch dieses Jahr wieder verändert worden war. Mario Hutter aus Kriessern kam bei den Herren mit den neuen Bedingungen am besten zurecht. Wie Tamara Loher, ebenfalls aus Kriessern, welche bei den Damen sämtliche Teilnehmerinnen auf Distanz halten konnte, beanspruchte er die Poleposition für das anschliessende Rennen. Dass die Luft an der Spitze immer dünner wird, verdeutlicht die Tatsache, dass sowohl Vorjahressieger Stefan Gähwiler, Widnau, und Serienmeister Hannes Bruderer, Balgach, (Sieger 1998 und 1999) sich „nur" für die Startplätze fünf und sechs qualifizieren konnten.
Tamara Loher läutet neuen Abschnitt ein
Verantwortliche der Rennleitung entschieden aufgrund der grossen Teilnehmerzahl, das Rennen in drei Gruppen durchzuführen. Der Kampf um den Titel bei den Damen sollte als erstes ausgefochten werden. Bereits die ersten Runden zeigten auf, dass sich die Damen überhaupt nichts zu schenken gedenken. Direkte Rad an Rad-Duelle, spannende Überholmanöver und Kollisionen prägten zur Überraschung vieler Zuschauer gerade hier das Geschehen. Tamara Loher liess sich jedenfalls von der sehr angriffslustig fahrenden Monica Hengartner aus Rorschach nicht in einen Fehler treiben und feierte schlussendlich einen klaren Start-Ziel-Sieg und den ersten Titel als Siegerin beim Kart-Grand-Prix 2001. Fast unbemerkt spielte sich die tolle Leistung von Rebi Schneider aus Widnau ab. Im Schatten des spannenden Titelduells fuhr sie vom fünften Startplatz nach vorne aufs Podest.
Das Rennen in der zweiten Gruppe der Herren verlief ohne grosse Zwischenfälle oder Verschiebungen des Klassements. Lediglich Lenkradakrobat Klaus Hofer aus Rankweil, einziger österreichischer Teilnehmer, vermochte mit seinen Manövern noch vier Schweizer im Rennen zu überholen was ihm sichtlich Freude bereitete. Der auf Rang 17 klassierte Daniel Krucker aus Bern analysierte das Rennen augenzwinkernd: „Ich bin Sieger in der Kategorie über 100 kg, und das Fest nach dem Rennen ist jedes Jahr eine Reise ins Rheintal wert"!
Christian Langer mit Topkart an die Spitze
Das Rennen der Top-Gruppe sollte nun aufzeigen, welche Titelambitionen gerechtfertigt waren und welche nicht. Mario Hutter war jedenfalls fest entschlossen, seinen Platz an der Spitze zu verteidigen. Zu Beginn des Rennens wies alles darauf hin, als könnte er das gesamte Teilnehmerfeld hinter sich lassen. Der vom dritten Platz aus gestartete Christian Langer nutzte mit seinem ideal abgestimmten Kart jedoch die Gunst der Stunde und setzte sich mit einem lehrbuchmässig gefahrenen Überholmanöver weiter nach vorne. Trotz massivster Gegenwehr von Mario Hutter während vieler Runden gelang es ihm schlussendlich, den Leader in der Startkurve dank des Geschwindigkeitsüberschusses seines Karts auszubremsen und den Sieg ins Ziel zu bringen. Bei den anschliessenden Gratulationen an den Champion kam dann aber auch schon die lachend ausgesprochene Kampfansage von Mario Hutter: „Langer, Im neuen Jahr wirst Du Dir garantiert die Zähne an mir ausbeissen"!
Roger Breu aus Oberegg komplettierte mit dem tollen dritten Rang das Podest und markierte zudem die schnellste Runde des ganzen Abends. Hierfür durfte er von den Organisatoren eine Spezialauszeichnung entgegennehmen. Etwas weniger Glück sollte Mathias Weder aus Diepoldsau beschieden sein. Bei seiner vierten Teilnahme erstmals für die erste Gruppe qualifiziert, rollte er zu Rennmitte mit leerem Tank in die Boxengasse und fiel durch den notwendigen Fahrzeugwechsel an das Ende des Feldes zurück. Etwas frustriert aber mit einem Lächeln im Gesicht meinte er anschliessend: „Meine Ein-Stop-Strategie ging heute wohl nicht ganz auf".
Beim anschliessenden Nachtessen nahmen Christian Langer und Tamara Loher mit Freude die Wanderpokale für ein Jahr als Titelträger entgegen.
Jahr: | Vereinsmeister: |
2001 | Langer Christian, Oberriet |
2000 | Gähwiler Stefan, Widnau |
1999 | Bruderer Hannes, Balgach |
1998 | Bruderer Hannes, Balgach |