Rennbericht 24h Race Teningen 2009

KARTSPORT – Mit dem Ziel aufs Podest zu fahren machte sich das Kart Team des F1-Club Rheintal Mitte Juni auf den Weg nach Teningen (D) ans 8. Int. 24-Stunden-Kartrennen. Gereicht hats wiederum nicht ganz, aber sie verbesserten sich um 1 Platz gegenüber dem Vorjahr und sahen die schwarzweiss karrierte Zielflagge als 6. Team.

In der Besetzung Martin Hartmann (Montlingen), Martin Gantenbein (Oberegg), Mario Hutter (Kriessern), Bruno Keller (Rheineck), Marco Epper (Au), Lars Eisenreich (Diepoldsau) und Roger Breu (Berneck) nahm auch in diesem Jahr ein Team des F1-Club Rheintal am Langstrecken-Kartrennen in Deutschland teil. Dabei wurde von den ambitionierten Rheintalern bei der fünften Teilnahme wiederum ein Podestplatz ins Visier genommen. Erstmals war dieses Jahr auch ein Teamchef mit dabei, welcher die Fahrerablösungen organisierte und die ganze Zeit ein Auge auf die Rundenzeiten hatte. Ruben Mazzei (Gossau) übernahm diesen Job für das Team.

Startabschnitt erstmals ohne Abflüge
Aus taktischen Gründen fuhr das Team F1-Club nur wenige Runden im Qualifying um Benzin für den ersten Stint zu sparen. Roger Breu erreichte mit nur 6 Runden Fahrt den 7. Startplatz. Rookie Marco Epper, aktuell führender im F1-Club Kart GP 2009, übernahm den Job als Sprinter für den klassischen „extended LeMans“ Start und konnte seinen Fahrer als sechsten losschicken. Durch seine Startfahrererfahrung konnte sich Roger Breu aus allen Zweikämpfen vor sich raushalten und profitierte dabei von diversen Drehern seiner Kontrahenten. Nach der 1. Stunde wechselte man auf Position 2 liegend und in Schlagdistanz zum Führungsteam Martin Hartmann ein. Leider erwischte Hartmann schlechtes Material und konnte mit der Spitze nicht mehr mithalten. Da das Rennen aber noch lange dauerte, liess das Team Hartmann kämpfen. Es ist extrem hart, zu wissen, dass man eigentlich locker mithalten könnte, aufgrund des Materials aber pro Runde 1-2 Sekunden verliert und man noch eine ganze Stunde in diesem Rennwagen kämpfen muss. Das Team wusste aber, dass es auf Hartmanns mentale Stärke zählen konnte und dass er sein Können im nächsten Stint noch beweisen wird.

Tank leer in Runde 300
Die 3. und 4. Stunde wurden durch Bruno Keller und Mario Hutter in Angriff genommen. Keller übernahm den Kart von Hartmann auf Position 6 liegend mit 2min 30 Sekunden Rückstand und überzeugte mit konstant sehr schnellen Rundenzeiten. Damit ebnete er Hutter den Weg Richtung Spitze. Derweil lag die Spitzentruppe bis Platz 6 sehr nah zusammen. Das Team F1-Club fand sich nach gut 4 Stunden auf Platz 5 wieder mit nur 56 Sekunden Rückstand zur Spitze. Doch nun kam das Desaster, welches sich schon nach dem Wechsel von Mario Hutter anbahnte. Der Kart verlor Benzin und so war Hutter plötzlich ohne Vorwärtsschub unterwegs. Marco Epper musste sich Hals über Kopf in Helm und Handschuhe werfen. Hutter konnte sich mit grosser Mühe in die Box retten und der Wechsel wurde vollzogen. Fazit nach Runde 300: 20min vor dem geplanten Wechsel wieder mehr als 2min Rückstand auf die Spitze. Das Pech schien nun and den Reifen des Karts vom F1-Club zu kleben. Nach 2 Drehern von Marco Epper in der Hochgeschwindigkeitskurve vor Start/Ziel und 94 von ihm gefahrenen Runden, kam der erfahrene Martin Gantenbein ins Rennen. Leider erwischte er aber genau dieselbe Maschine wie Hartmann zuvor. Man entschied darum, früher als geplant Lars Eisenreich als 7. Fahrer ins Rennen zu schicken. Vor Mitternacht lag das Team aus dem Rheintal auf Platz 7 und hoffte auf den alljährlichen Nachtregenguss.

Trockene Nacht mit spannendem Schlusssprint
Die Hoffnung war aber vergeblich. Petrus sorgte diesmal dafür dass kein einziger Regentropfen in Teningen niederging. Das Team F1-Club wäre für dieses Jahr mit den Regenspezialisten Hutter, Keller, Gantenbein und Hartmann gewappnet gewesen für den nassen Kampf. Doch auch ohne Regen schlugen sich die Rennfahrer aus dem Rheintal grandios durch die Nacht. Sie konnten sich gegen hinten absichern, doch der Abstand auf Platz 5 blieb immer ungefähr gleich. Da kein Regen kam, war auch nie das Safety-Car unterwegs, welches das Feld jeweils wieder etwas näher zusammenbrachte. Nach gut 15h übernahm Lars Eisenreich zum 2. Mal das Steuer des F1-Club Karts und führte damit das Team ins letzte Drittel. Alle Fahrer gaben nochmals Vollgas. Es sollte sich zum Schluss aber einmal mehr zeigen, dass der Rückstand in den ersten 10h nur schwer wieder wett zu machen ist. Gut 75 Minuten vor Ende lag das Team auf dem sicheren 6. Platz und konnte ohne Fehler der Gegner keinen Platz mehr gutmachen. Es kam aber nocheinmal riesige Euphorie auf, da der F1-Club Rheintal seinen Lager-Nachbarn dem Team Cool Runnings aus Tirol noch beinahe aufs Podest helfen konnte. Das Team Cool Runnings und Martin Gantenbein fuhren im „Zügli“ praktisch an allen Kontrahenten vorbei und konnten sich durch gemeinsames Windschattenfahren jede Runde 2 Sekunden gutschreiben lassen gegenüber den voranliegenden Teams. Am Sonntag Vormittag um 10:20 Uhr, nach 24h Rennfieber, Kampf, Taktikgesprächen, Frust und Freud fehlte Team Cool Runnings nur gerade 0.5 Sekunden aufs Podest. Das Team F1-Club Rheintal sah die schwarzweiss karrierte Flagge als 6. Team. Nach 1717 Runden (knapp 1400km) stemmten die Rheintaler den Pokal für die 6. Platzierten erleichtert und voller Vorfreude aufs 2010 in die Höhe!

Legende zum Bild:

Das Kart-Team des F1-Club Rheintal mit dem Pokal, v.l.n.r: Martin Gantenbein / Marco Epper / Bruno Keller / Roger Breu / Martin Hartmann / Lars Eisenreich / Ruben Mazzei / Mario Hutter

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.